DEr Neid des Mutes

Weihnachten und Silvester rücken näher, und wir sehnen uns nach Licht, Wärme und den strahlenden Farben dieser besonderen Zeit. Ein ganzes Jahr lang haben wir uns bemüht, funktioniert, uns angestrengt – für die Familie, für den Arbeitgeber, für die Gesellschaft. Wir haben versucht, allen Erwartungen zu entsprechen, gesellschaftliche Normen zu erfüllen und ein Bild zu leben, das oft gar nicht unseres ist. Viele würden sagen: „So gehört es sich eben.“ Doch in diesem engen Korsett bleibt uns manchmal die Luft weg.

Unser Körper spürt diese Last zuerst. Er beginnt sich zu wehren, schickt kleine Warnsignale, damit wir merken, dass diese ständige Anpassung uns nicht guttut. Je älter wir werden, desto deutlicher wächst der Wunsch, unseren eigenen Weg zu gehen, unsere Persönlichkeit zu stärken und uns schließlich aus diesem karierten, eng geschnürten Korsett zu befreien.

Dieser Weg führt einerseits zu offener Ablehnung, die nicht selten an Neid grenzt, andererseits aber auch zu leiser Bewunderung. Doch das Leben ist zu kurz, um sich dauerhaft zu verbiegen, nur um nicht negativ aufzufallen. Es ist zu kurz, um das zu tragen, was „man“ trägt, anstatt das, was uns selbst gefällt. Zu kurz, um uns den Schmuck zu verwehren, der uns Freude macht, nur weil andere ihn nicht tragen würden. Zu kurz, um neidisch durch soziale Medien zu scrollen, statt Bücher zu lesen, die uns bereichern.

Je schneller wir begreifen, dass uns der ständige Vergleich mit anderen schadet, desto leichter werden wir atmen können – psychisch wie physisch. Wir sind einzigartig. Und diese Einzigartigkeit dürfen wir der Welt zeigen, voller Stolz und Selbstbewusstsein.

Ich wünsche all meinen Klient:innen strahlende, hochkarätige Weihnachten, sinnreiche Feiertage und – vor allem – dass ihr euch selbst Liebe, Zufriedenheit und Freude schenkt. Denn ihr seid wertvoll und ihr seid einzigartig.


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